Vielleicht sollte ich offenbaren: Ich möchte, dass das Wort wieder in Gebrauch kommt, weil dessen Bedeutung für mich mit seinem zweiten Teil in enger Verbindung steht. (Das ist ein hochwissenschaftlicher Grund, wie ihr gleich sehen werdet.)
Wie so viele Wörter des Wortfriedhofes hatte ich auch dieses noch nie zuvor gehört. Und herleiten konnte ich es mir schon einmal überhaupt nicht. Doch da bin ich in guter Gesellschaft, sind sich der Kluge und das Internet ja auch uneins über dessen Herkunft. Entlehnt wurde es im 18. Jahrhundert aus dem Französischen – soweit besteht Einigkeit. Laut Kluge stammt es von „jargon de galimatias“ (Sprache der Einwohner Galmathie, einer fiktiven Ortbezeichnung aus einer Satire des 16. Jahrhunderts). Hermann Paul hingegen entnimmt es der französischen Studentensprache für „Streithähne“ und da ließe es sich wohl so erklären, dass „gali“ von „gallus“ (= Hahn) stammt, während „mathias“ von „mathesis“ käme und „das Gelernte, das Wissen“ bedeute, sodass es so etwas wie „Wissen der Hähne“ oder „wissende Hähne“ hieße bzw. eben übertragen „Streithähne“.
Sagen wir allerdings heute „Du laberst ganz schönen/schönes Galimathias“, meinen wir, dass der Angesprochene wirres Zeug bzw. Unsinn redet.
Und nun wieder zurück zum Beginn des Eintrages: Jemand mit Namen Matthias verzapfte mir gegenüber einst so viel Galimathias, das ich ein ganzes Buch damit füllen könnte. Und das nur, weil er sich wie die hebräische Übersetzung seines Namens vorkam. (Und was wiederum das ist, müsst ihr durch den Link schauen.)
Ein Geschenk Gottes? Dumm nur, dass Frauen Göttinnen sind. Aber dann passt es ja wieder. 😀
Oje, Leute, die sich für eine Gabe Gottes an die Menschheit halten, sind schlimm. Dem kann man nur mit Mark Twain antworten: „It is better to keep your mouth closed and let people think you are a fool than to open it and remove all doubt.“
Aber das Wort Galimathias ist schön, und sehr viel klangvoller als „Unsinn“. Ich nehme mir hiermit vor, deine Bemühungen um Wiedererweckung zu unterstützen 🙂
Und wieder etwas bereichert worden. Vielen Dank, Frau Stefanini.
Ich bin sehr vertraut mit diesem Wort. Für mich ist es noch sehr lebendig, durch Schopenhauer. Der hat seinerzeit die Berliner Universitätsphilosophie und da besonders die Hegelsche als Galimathias und Windbeutelei bezeichnet.
Und für mich, besonders in den Bereichen, wo viel kommuniziert wird, spreche ich es ab und zu vor mich hin, ganz leise selbstverständlich.
Nein, das ist diskriminierend Menschen gegenüber, die Matthias heißen. Also lasst sterben, was des Sterben’z würdig ist.
Ach, die meisten werden ja mit zwei t geschrieben. Da muss man sich mal nicht so anstellen 😉