Eins

Wenn deine Hand meine Hüfte berührt, deine Finger meine Taille entlang wandern und sich sanft in meine Seiten drücken; wenn die Kuppen dann die Wirbel hochfahren und stocken, um auf ihnen sacht Klavier zu spielen; wenn die Innenfläche sich auf meinen Nacken legt und Daumen und Zeigefinger in den Haaren aufeinander zu streicheln; wenn die andere Hand meinen Po greift, fest, fest zupackt, dann zwar locker, aber nicht loslässt; wenn dein Körper sich auf meinen ausrichtet, dein Becken sich nach vorne schiebt und deine Brust sich leicht aufplustert; wenn deine Augen in meine strahlen und dein Kopf sich zusammen mit deinem Lächeln mir zu neigt,

dann presst sich alle Wärme, die ich für dich empfinde, all das, was man Liebe nennt, weil es doch nicht nur körperliche Anziehung sein kann – denn das kann es doch nicht sein? – ja, dann presst sich all die Wärme in mir in den Raum hinter meine Augen; dann flattern meine Nasenflügel und meine Augenlider klappen herunter, einmal, zweimal, bis sie sich nicht mehr öffnen lassen; dann ziehe ich die Luft kurz, stockend ein, ohne dass sie meine Lunge erreicht; dann schalte ich mein Gehirn ab, werde willenlos, verliere mich selbst.

Und küsse dich. Und du küsst mich. Und um uns herum sind nur noch wir. Du und ich und wir. Und unsere Münder, unsere Lippen, unsere Zungen sind wir. Wir sind eins. Eins. T.

31 Gedanken zu “Eins

      1. Dann hoffe ich mal auf bald wieder für dich. Allerdings: Das letzte Wort ist „einst“ – ob das jetzt auf dich zu beziehen ist oder auch autobiografisch, das sei mal dahin gestellt. 🙂

      2. Ben Froehlich

        Ja, dieses „einst“, das zog mir auch durch den Magen, als ich es las…aber ich danke dir, dass du für mich hoffst. Ich blocke nur selbst gerade alles in diese Richtung ab, insofern ist das schon gewollt so. Du hast mich nur gerade daran erinnert, warum das eigentlich eine blöde Idee ist…

  1. ©lz

    Ein famoser sinnlichtext. Sehr toll.
    Und das letzte wort vergesse ich einfach. Denn es gibt dem text eine Wendung die er nicht verdient.

  2. Hm. Ich lese immer es soll als letztes Einst heißen. Bin ich blind oder hast du das geändert? Fänd ich schade, weil das Viel besser passt.
    Wundervoller Text und sehr treffend. Genau danach sehne ich mich auch.

      1. Stimmt, hast du, kann ich voll und ganz bestätigen!

        Aber lachen muss ich trotzdem *hehe*, wenn ich darüber lese *g*

        Hab einen schönen Abend!
        Herzliche Sommergrüße vom Lu

  3. Ich selbst bin ja auch ein Nachbearbeiter – allerdings meist der hoffentlich perfekten Form halber, nicht, um den Sinn zu ändern.

    Das gesagt habe ich an genau einer Stelle die Stirn gerunzelt – beim zweiten ‚Eins‘. Es erschien mir überflüssig und passte nicht ans Ende dieses famosen Textes.

    Wenn ich es mir wünschen könnte: Ändere es bitte wieder zurück.

    Liebe Grüße

    1. Vielleicht ist es bei mir einfach auch eine Stimmungssache. Als ich die Zeilen eigentlich geschrieben hatte, schwang vielleicht ein bisschen Wehmut mit, als ich sie „überarbeitete“ war ich positiver gestimmt. Nach dem Alltagsarbeitsstress der letzten Tage würde ich vermutlich das „t“ wieder stehen lassen.

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