Wenn wir „flittern“ hören, denken wir an die Flitterwochen. Das ist zwar nicht falsch, doch haben sich die Flitterwochen ursprünglich aus jenem Verb ergeben und nicht andersherum. Darum wäre es sinnvoll, die Bedeutung von „flittern“ zu kennen, sollte man jemanden auf dem Weg in die Flitterwochen mitgibt: „Viel Spaß beim Flittern“, denn immerhin stammt auch das „Flittchen“ von jenem Verb ab.
Keine Sorge, „flittern“ ist in seiner ursprünglichen Bedeutung harmlos, benutzte man es ja spätestens ab dem 15. Jahrhundert, wenn man vor allem „kichern“ meinte. Es fügten sich noch „flüstern, kosen, schmeicheln“ dazu. Auf das „Liebkosen“ nehmen die Flitterwochen – allerdings auch das Flittchen – Bezug.
Wenn wir also „Spaß beim Flittern“ wünschen, wünschen wir ursprünglich Spaß beim Kichern, dann aber eben auch beim Fummeln bzw. beim Petting, wie ich es noch als Begriff aus der Bravo lernte. Im Gegensatz zu letzterem gefällt mir „flittern“ als Wort allerdings gut.
Ist mir immer wieder ein Vergnügen, über Ihren Wortfriedhof zu schlendern. Ich hoffe immer wieder, das mir der ein oder andere Zombie, der eben noch nicht ganz tot ist, begegnet. Und falls nicht, kann ich ja selbst helfen, ihn wieder auferstehen zu lassen. Gegen den Worttod!
Oh, dann übernehme ich flittern jetzt mal. In der Tat viel schöner als Petting oder Fummeln.