Das Hinterfragen hört nie auf: Sollte man nicht mehr vom Leben wollen? Wo man doch nur eins hat? Kann man es da wirklich so vor sich hinplätschern lassen und um acht Uhr abends bereits auf der Couch versacken?
Rechtfertigungen finden sich leicht: Dass der Job pyschisch anstrengend ist, dass man früher Party für fünf Leben gemacht hat, dass die Zeiten eben einfach andere sind.
Mir geht es so gut. Ich habe alles, was ich will. Und dennoch denke ich ab und an, dass ich nach mehr streben müsste, weil dieses eine Leben usw.
Und dann schlendere ich durch die goldene Abendsonne und denke an die Abschiedsbriefe meiner SchülerInnen und weiß, dass ich Menschen für immer geprägt habt. Und weiter Menschen für immer prägen werde. Und dass mein Leben so so so viel Sinn hat, weil es ein so gutes ist.
Also nach zwei Tagen Fortbildung: Ab auf die Couch mit mir.
Schön, mit den Briefen. Ich denke mir das bei den jungen Menschen, die ich ins Leben begleitet habe, auch oft.
Das bedeutet in deinem Fall, dass du deinen „Sinn des Lebens“ aus deinem Beruf ziehst? So vereinfacht liest sich das zumindest hier.
Neben anderem. Aber ja, weil der Job für mich perfekt ist, ist er ein großer Teil. Wegen des Jobs mache ich allerdings weniger sonst als früher, soziale Kontakte vor allem.