Vor nur zwei Wochen schien alles gut – alles wie immer: Wir redeten viel, lachten gemeinsam, küssten uns ausgiebig und liebten uns mehr. So wichtig sind wir füreinander gewesen. Dachte ich.
Doch in dir hatte sich etwas eingeschlichen: Das nagende Bewusstsein, dass dir die Beziehung niemals alles geben konnte. Oft genug habe ich Zuhause gesessen, während ich dir deine Freiheiten ließ: Du gingst feiern, trafst dich mit Freunden und löschtest dein Profil auf der Datingseite nie. Auch nicht nach unserem zweiten Jahrestag. Ich weiß, dass das mir etwas ganz Bestimmtes sagte, nein, zubrüllte. Aber ich liebe dich. Und ich dachte, wenn ich dich so lasse, wie du bist, dann liebst du mich irgendwann mehr als die flüchtige Bestätigung durch irgendwelche fremden Typen, die nur ficken wollen. Aber so funktioniert es offensichtlich nicht, denn trotzdem habe ich dich verloren.
Und es schmerzt. Es erdrückt mich. Es kriecht in mein Sein, jede Sekunde jeden Tages und hämmert so lange, bis ich dem Knödel aus Tränen im hinteren Gaumenbereich nachgeben muss, bis ich ihn nicht mehr da zwischen Augen und Herz halten kann, sondern er als Salzwasser meine Wangen verätzt.
Die einen sagen, man soll einen Partner nicht verändern, denn dann scheitert die Beziehung. Die anderen erwarten, dass man ihn schleichend ändern kann. Aber ist es nicht so, dass er sich aus Liebe zu einem von alleine so ändern wird, dass er passt, weil er passen möchte? Und wenn er sich so verhält, wie du dich verhalten hast, dann bedeutet das wohl: Du liebtest mich nie genug.
Warum nicht?
Ich lese still.
Ich lese still.
Das mache ich auf deinen Seiten ja normalerweise auch – kommentarlos 😉
Das schätze ich. Danke dir.
Man weiß ja nie, wie man darauf kommentieren soll…Anteilnahme? Irgendeine schlaue Phrase? Kompliment und Anerkennung für’s Schreiben?
Ich ziehe vor, still zu sein. Und reflektiere.
Es ist nicht real. Nur eine Gedankenspielerei über andere.
…und genau das meine ich. Danke. 🙂
Klassischer Fall wo man als Außenstehender genau weiß was zu tun und zu lassen ist. Wo man aber als Betroffener alles genauso machen würde. Leiden inklusive
Ich fürchte, wir haben das alle so oder so ähnlich schon einmal durchgemacht. Klüger werden wir dadurch in solchen Fällen vermutlich dennoch nicht.
Bestimmt nicht. Allerdings wäre die Welt auch ein langweiliger Ort, wenn wir alle rational wären bzw den Fehler nur einmal begehen.
Doch. Irgendwie schon. Aber wir wollen uns auch irgendwie immer den Narren/die Närrin bewahren. Weil’s auch eine Art von Weisheit ist. Oder so was ähnliches ….
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