Emily – Lesezeiten

Emily bin ich. Ich bin Emily. Dieses verträumte Mädchen, das loszieht, um das Ende des Regenbogens zu finden, das sich in Schreibereien verliert, dessen Welt immer mal durch den Blitz erweitert wird, das manchmal fühlen kann, was geschehen wird. Und das so liebt, dass es lieber alleine einsam, als vernünftig gemeinsam ist.

Lucy Maud Montgomery schrieb sich selbst in die drei Emily-Bände hinein und sich aus ihrem spröden und anstrengenden Alltag als Frau eines depressiven Pfarrers hinaus. Und obwohl die Bücher ab 1923 erschienen, hatten sie für mich, als ich sie um 1995 las, nichts Altbackenes. Emily ist moderner als vieles, was sonst zur damaligen Zeit geschrieben wurde, weil sie Liebschaften hat, einen starken eigenen Willen und weil sie schreiben will. Unbedingt. Sie muss kämpfen: Gegen ihre Tanten, bei denen sie nach dem Tod des Vaters unterkommt, gegen Mitschüler, gegen die Mutter ihrer großen Liebe. Aber sie setzt sich durch, denn sie schreibt und schreibt und schreibt.

Ich wollte stets so willensstark sein wie Emily. Aber hinsichtlich des unbedingten Schreibenwollens kann ich immer noch von ihr lernen.

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