gicksen: Wir sagen, reden, schreien, meinen, glauben, denken, vermuten, seufzen auf usw. Aber was tun wir, wenn wir gicksen?! Schon im Althochdeutschen gebräuchlich (irgickezzen) nutzte man dieses Wort, wenn jemand „einen leichten Schrei ausstößt“. Also ungefähr: „Sie rollte sich im Bett umher und gickste vor Vergnügen.“
giepern: In den letzten Tagen ist das zwar zumindest bei mir nicht mehr vorgekommen und vielleicht würde ich es auch eher den Vögeln zuschreiben, aber wenn es heißt „Er gieperte ununterbrochen“, meint das „Er verlangte gierig ununterbrochen nach etwas (Essbarem)“ – was habt ihr denn gedacht?! (18. Jh., Wohl zu einer Entsprechung des nur im Hochdeutschen belegten Geifer „vor Begierde Speichel absondern“. Gieper „Begierde“ ist daraus zurückgebildet. Quelle: Kluge.)
Glas: Ja, da denkt ihr, ihr wisst, was es heißt. Aber eine zweite, mir vollkommen unbekannte Bedeutung ist: „halbe Stunde“. Vermutlich entstand die Bezeichnung im Niederländischen und meinte ursprünglich die Sanduhr, nach deren Ablauf der Wachdienst auf den Schiffen geregelt war. Auch als Verb „glasen“ war es gebräuchlich und bedeutete dann, die halbe Stunde schlagen.
zumindest das gicksen hätte ich erraten. das gibt es in verwandter form in unserem dialekt.
interessanter ausflug. danke
Giepern? Da gibt es doch diese denglische Lautverschiebung von G zu H: Hieper auf irgendwas haben (frag mich nicht, wie das geschroben aussehen sollte).
Das habe ich ehrlich gesagt noch nie gehört.
Kälbernahrungsbrotscheiben-Werbung vor zwei oder drei Jahren … da hatten die Leute alle einen Milch-Hieper (phonetisch geschrieben).
Hat das gicksen irgendetwas mit dem mir bekannten giggeln zu tun? Zumindest hat das eine ähnliche Bedeutung, wenn ich mir so deinen Beispielsatz betrachte.
Oh, das weiß ich nicht. giggeln heißt ja „kichern“ und „lachen“; vielleicht kommt es vom gleichen Wortstamm, mich erinnert gicksen eher an das hicksen.
Ich wollte jetzt nicht gleich in die Alkoholschiene abdriften. 😉 *hicks*